Meine Heimat liegt im kleinen Saarland in der Mittelstadt St. Ingbert. Hier liegen nicht nur meine Wurzeln, sondern hier wohne ich auch gemeinsam mit meinem Mann und meinen Kindern.
Die Geburt unserer Kinder hat unser Leben komplett auf den Kopf gestellt. Von einem eingespielten Team als Paar hin zu Eltern, die sich in einem System wiederfinden, das oft mehr erwartet, als es gibt. Plötzlich wurde mir klar, wie sehr mein eigenes Handeln, meine Entscheidungen und meine Psyche meine Kinder beeinflussen. Ein absoluter Eye-Opener!
Ich will eine Welt, in der meine Kinder ohne übermäßigen Leistungsdruck und starre Erwartungen aufwachsen. Doch unser System, geprägt von gesellschaftlichem Druck, alten Rollenbildern und festgefahrenen Strukturen, macht es schwer, wirklich etwas zu verändern.
„Be the change you wish to see in the world“ ist für mich eine Lebensphilosophie.
Mein Pädagogikstudium hat mir eine fundierte Grundlage gegeben, um gesellschaftliche Strukturen, Lernprozesse und menschliche Entwicklung besser zu verstehen. Doch erst durch meine Rolle als Mutter bin ich noch viel tiefer in die Materie der Erziehungswissenschaften eingestiegen.
Doch Theorie allein reicht nicht.
Erst die Erfahrung als Eltern hat mir bewusst gemacht, dass jegliche Veränderung bei uns selbst beginnt. Selbstreflexion wurde hierbei mein Dreh- und Angelpunkt: Mein Verhalten legt die Weichen für die mentale Gesundheit meiner Kinder. Alte Muster zu durchbrechen und eigene Päckchen aufzuarbeiten – das ist und bleibt herausfordernd, aber unumgänglich, um den Kreislauf der Traumata zu durchbrechen.
Gleichzeitig erkannte ich, dass Wissen allein nicht genügt. In Stressmomenten verfiel ich in alte Reaktionsmuster. Nur eine starke Resilienz kann nachhaltig Veränderung bringen. Deshalb entschied ich mich für ein Resilienztraining und ließ mich selbst zur Resilienztrainerin ausbilden. Themen wie Glaubenssätze, gesunde Emotionsregulation und Stressbewältigung wurden zu zentralen Bausteinen meines Alltags – für mich und meine Kinder.
Doch Resilienz allein reicht nicht. Der tägliche Balanceakt zwischen Familie und Beruf brachte mich an meine Grenzen. Eine ausgewogene Family-Work-Life-Balance schien unerreichbar – irgendetwas litt immer. Also suchte ich gezielt nach Lösungen und ließ mich zur Trainerin für Stressmanagement ausbilden, um nicht nur für mich, sondern auch für andere Familien Wege zu mehr Entlastung zu finden.
Dabei wurde mir noch etwas bewusst: Elternsein ist Teamarbeit! Niemand kann alle Aufgaben allein stemmen, ohne sich selbst oder die Beziehung zu opfern. Gerade Frauen tragen oft die Hauptlast – ein strukturelles Problem, das sich durch Mental Load und ungleiche Care-Arbeit manifestiert. Um hier gesellschaftliche Bewegung zu schaffen, absolvierte ich den Train-the-Trainer-Kurs der renommierten Equal-Care-Expertin Jo Lücke und qualifizierte mich für Workshops zu gleichberechtigter Elternschaft und Mental Load.
Nicht nur meine Rolle als Mama treibt mich in meinem Vorhaben voran. Mein Beruf als Lehrerin zeigt mir täglich, wie tief diese Denkmuster verwurzelt sind. Jugendliche kämpfen mit gesellschaftlichem Druck, mentaler Belastung und vor allem mit mangelndem Selbstwertgefühl. Es braucht dringend eine Welt, in der Selbstfürsorge, Selbstwirksamkeit, Resilienz und Toleranz nicht nur leere Worte, sondern gelebte Realität sind.
Mit meiner Arbeit setze ich mich genau dafür ein: für eine Gesellschaft, in der Menschlichkeit, Verbundenheit und gegenseitige Unterstützung an erster Stelle stehen. Denn nur wenn wir unseren Kindern zeigen, dass eine andere Welt möglich ist, können sie sie auch selbst mitgestalten.